Soll ma, soll ma ned??? Wir glaubten den Prophezeiungen der Wetterfrösche, die uns ja erst für morgen Sonnenschein versprachen und starteten. Bei dem einen und anderen Spritzer während der Anreise zum Start in die steirische Ramsau kam unser Glauben einige Male ins Wanken. Start unterhalb vom Gasthof Feisterer und nach kurzer Zeit waren wir auch schon im Nebel. In den nächsten drei Stunden zum Guttenberghaus mussten wir sogar einige Male zur Regenjacke greifen. Aber das brachte uns keineswegs vom Ziel ab. Erleichterung und Frohlocken dann, als wir vor der neu renovierten Hütte, Verzeihung Haus, ankamen. Eine wunderbar köstliche Jause (für einen von uns war es ein Frühstück!), ein Stoßgebet an den Wettergott und ein bisschen Zeitvertreib bei der wohltuenden Rast, ließen uns auf ein Nebelloch und ein wenig Sonne hoffen, um unser Tagesziel, den Sinabell, ansteuern zu können.
Die Optimisten unter uns sahen ein Hellerwerden des Nebels und sofort schwangen wir die Hufe zum Gipfelsturm. Und siehe da, der Wettergott hatte unser Flehen erhört und gewährte uns zum Glück einen schnellen und umso prachtvolleren Blick ins Tal. Selbsterkenntnis beim Abstieg: Wären wir zwei Stunden später gestartet, hätte uns die Sonne begrüßt! Motto daher: "Nicht immer fängt der frühe Vogel den Wurm."
Lachende Gesichter dann am Morgen. Endlich die versprochene Sonne! Zum Aufwärmen ging’s gleich in die Feistererscharte. Anspruchsvoll dann der Weiterweg auf schönem Dachsteinkalk, zwischen Dolinen und seilversicherten Passagen.
Dann leuchtete er schon herauf - der Hölltalsee, oder wie er auch genannt wird, der Silberkarsee. Für uns war es heute der Silberkarsee, den wir nach 310 Abstiegsmetern mit Angst- und sonstigen Schweiß ganz besonders glänzen und glitzern sahen.
Noch einmal bergauf, vorbei an der Stanglalm konnten wir, durstig und hungrig wie wir waren, in der Silberkarhütte die Stärkung, die wir längst herbei gesehnt hatten, mit Hochgenuss zu uns nehmen.
Hoch zufrieden und voll neuer Energie starteten wir dann von dort zum nächsten Highlight, der Silberkarklamm. Vor lauter Staunen ob der Naturwunder, die sich uns boten, wie Wasserfälle, betörende Flora, Steilwände, Klettersteige und steile Holztreppen blieb uns schier der Mund offen.
Durch eine wildromantische Szenerie wanderten wir dankbar und glücklich über das Geschaffte und bereichert von berührenden Momenten und Eindrücken zurück zum Tal-Parkplatz, wo unsere schöne Tour zu Ende ging.
-hin